Wein in Apulien – zu Besuch bei Castel di Salve

Kein Rebstock, geschweige denn Weinberg weit und breit: Das Weingut „Castel di Salve“ liegt im Dorfzentrum, an der Hauptstraße des 1500-Seelen-Dorf Depressa, im Süden Apuliens – abseits der Touristenorte und abseits der klassischen Weinorte Apuliens.

Ein Weingut abseits der Touristenorte Apuliens

Ungewöhnlich ist auch die Begrüßung: „Willkommen, ich heiße Francesca, unser Chef heißt Francesco, unser Produktionsverantwortlicher heißt Francesco. Wir heißen hier alle gleich“, erklärt uns eine hilfsbereite Mitarbeiter des Weinguts – in bestem Englisch. Das ist in Apulien nicht selbstverständlich – denn in der vom Massentourismus noch weitgehend unberührten Region am Stiefelabsatz Italiens sind Fremdsprachen ein Fremdwort.

Wir sind also umso begeisterter, dass uns mit Francesca jemand auf verständliche Weise mehr über das Gut erzählen kann. Francesca führt uns gleich in den Weinkeller – vorbei an Stahltanks, hinunter, wo Barriquefässer lagern: Amerikanische und französische Eiche, erklärt Francesca, die unterstützen den Geschmack der autochtonen Sorten bestens.

Primitivo und Negroamaro

Primitivo, in der neuen Welt als Zinfandel bekannt, und Negroamaro sind auch die Hauptsorten, die „Castel di Salve“ produziert – und das in besonderer Qualität. Nicht umsonst tragen die beiden reinsortigen Weine des Guts den klingenden Namen „Cento su Cento“ – und mit der Anspielung auf hundert Prozent ist nicht nur die Rebsorte gemeint, sondern eben auch der Geschmack. „Unsere Weinberge sind in Ugento und in Supersano, dort wo die besten Lagen sind“, sagt Francesca, das Fehlen der Weinberge rund um die Produktionsstätte erklärend.

Schnell erklärt ist auch, warum die Produktionsstätte mitten in Depressa liegt und nicht in den Weinbergen: „Unsere Cantine wurde Ende des 19. Jahrhunderts gegründet, vom Herzog di Salve. Francesco Marra und Francesco Winespeare, Freunde seit Kindertagen, haben in den 90ern den Keller wiederbelebt“, sagt Francesca.

Mehr als die Hälfte wird exportiert

Die beiden haben gute Arbeit geleistet: Neben den Cento su Cento verkosten wir am Ende der Besichtigung die ganze Palette der Castel di Salve-Weine. Vom Rosato, der aus Negroamarotrauben gekeltert wird, über den Bianco Salento und Rosso Salento bis hin zu den Cuvees. 60 Prozent der Flaschen, die das Gut produziert, werden exportiert, nur 40 Prozent bleiben in Italien.

Der Priante gefällt besonders

Priante, eine 50-50-Cuvee aus Negroamaro und Montepulciano, der eine im Stahltank, der andere im Barriquefass ausgebaut, gefällt dabei besonders. Ein weicher, nach reifen Früchten duftender Wein, mit Gewürznoten, sehr gefällig zu trinken.

Eine apulische Spezialität bildet den Abschluss der Verkostung: Ein Aleatico Passito, ein Süßwein aus roten Trauben. Aromen von getrockneten Früchten, Zwetschken, dominieren. Der Alkoholgehalt ist hoch – wie auch bei den typischen Rotweinen, fast schmeckt der Aleatico wie ein Likör. Als Dessertbegleiter ist das ein schöner, runder Wein.

Weinbücher für Weine aus Österreich – tausende Titel, nur: welche sind gut?

Zum Thema Wein gibt es im Internet nicht nur unendlich viel Information auf zehntausenden Blogs, sondern – neben Fachmagazinen – gibt es eine unglaubliche Anzahl an Büchern.

Unzählige Blogs und Websites zum Thema Wein

Das deutschsprachige Amazon findet bei der Suche nach dem Wort Wein mehr als 12.500 Ergebnisse. Das Thema ist natürlich vielschichtig. Worum soll es im Buch gehen? Weinwissen, Weinregionen, Weinbewertungen, Weinreisen, Wein zum Essen, Weine verkosten oder Weingüter…

Der große Johnson – ein Standardwerk zum Thema Wein

Es gibt viele Unterkategorien. Zum Thema Weinwissen finde ich den großen Johnson (Der große Johnson: Die Enzyklopädie der Weine, Weinbaugebiete und Weinerzeuger der Welt) immer noch ein tolles Buch. Kostet allerdings € 50,- aber die sind gut investiert. Eine schöne Flasche Wein ist ja ebenfalls nicht billig.

Der österreichische Wein: Das große Handbuch

Zum Thema Wein aus Österreich kann ich folgendes Buch empfehlen: Der österreichische Wein: Das große Handbuch

Ein toller Überblick über Weinbau in Österreich, die Rebsorten, das Klima und vor allem über viele Weingüter aus den unterschiedlichen Weinbauregionen.

Falstaff Weinguide für Bewertungen österreichischer Weine

Geht es um Bewertungen für Österreich, dann vertraue ich immer noch dem Falstaff Weinguide, der mehr als 1.000 Weingüter und wohl fast 10.000 Weine bewertet. 2013 erscheint in diesen Tagen.

Haben Sie Tipps für Weinbücher? Ich freue mich über Kommentare.

Weinkeller klimatisieren – eine Entscheidung steht an

Seit einigen Monaten habe ich einen neuen Weinkeller bezogen.

Ideale Temperatur im Weinkeller

Im Winter und im Frühling hielt der Keller konstant seine Temperatur und auch die Luftfeuchtigkeit war perfekt. Bei konstant 13 Grad konnten meine Flaschen in Ruhe, ohne Erschütterung liegen und eine zusätzliche Klimatisierung war nicht notwendig. In den letzten Wochen bemerkte ich bei meinen Besuchen im Keller allerdings einen leichten Temperaturanstieg und auch eine Zunahme der Feuchtigkeit und das wirkt sich negativ auf die Weine und auch auf die Etiketten aus.

Weinkeller Klimagerät – welche Optionen gibt es

Daher gibt es jetzt Handlungsbedarf. Bei meiner Recherche sind mir einige Varianten untergekommen, wie ich meinen Keller perfekt klimatisieren kann. Der Raum hat ca. 25m³ und es lagern ca. 2.000 Flaschen und damit ist der Weinkeller auch schon ganz gut gefüllt.

Die meisten, leistbaren Klimageräte benötigen immer ein ziemlich großes Loch in der Wand – 30×40 cm. Da mein Keller gemietet ist, fallen diese Optionen leider aus. INOA 25 und INOA 50 sind sicherlich tolle Geräte, allerdings eben nur mit einem Durchbruch einbaubar. Bei den Fondis Winemaster Geräten ist das ähnlich. Die beginnen bereits ab ca. € 1.700,-. Die Einsteigervariante kann jedoch weder heizen noch entfeuchten. Beides Zusatzfeatures, die ich gerne hätte.

Eine tolle Produktinnovation um knapp unter € 3.000,- ist eine Isoliertüre mit Weinklimagerät WINE PC10. Da befindet sich die gesamte Kühleinheit in der Zugangstüre zum Weinkeller. Zusätzlich ist die Türe gut isoliert und kommt mit Türrahmen, Griffen und einem Schloss. Einziger Nachteil ist, dass ich den Türrahmen tauschen müsste.

Der Favorit

Mein momentaner Favorit ist der Solo 2300 von einer österreichischen Firma aus Klagenfurt. Der Preis beträgt ebenfalls ca. 2.800,- allerdings kann das Gerät kühlen, heizen, entfeuchten und muss nur mit zwei Schrauben in der Mauer verschraubt werden. Das Gerät hat keine Außeneinheit und das kommt mit sehr entgegen, da dann nicht sofort sichtbar ist, wo meine Schätze lagern. Solo 2300 schafft bis zu 50m³ und das ist ausreichend.

Noch habe ich mich nicht entschieden und ich würde mich sehr über Meinungen von Weinsammlern freuen. Wie klimatisiert ihr eure Flaschen? Ich freue mich auf Tipps als Kommentare.

Bordeaux Subskription 2012 – Parker Bewertungen und Preise

Die heiße Phase der Subskription hat begonnen und die ersten Châteaux haben bereits die Preise veröffentlicht und man kann die Weine „zeichnen“. Leider – oder für manche zum Glück – haben sich Bordeaux-Weine in den letzten Jahren zum Spekulationsobjekt entwickelt.

Robert Parkers Bewertungen bestimmen den Preis

Je besser die Bewertung durch Robert Parker, desto höher der Preis. Schafft ein Château gar 100 Punkte, dann ist das ein Garant für ein ganz gutes Investment in Wein. Jetzt fragen sich natürlich viele: Wie kommt man zum besten Preis-Bewertungs-Verhältnis bei diesen Weinen? Eine Übersicht der Bewertungen ist gar nicht so einfach zu finden.

Bewertungsübersicht für Bordeaux-Subskription 2012

Für das 2012er Jahr ist auffällig, dass es keine Euphorie über den Jahrgang gibt und mir sind bei den bekannten Schlössern noch keine 100er bekannt. Unter den Top 10 von Parker befindet sich ganz oben Mouton Rothschild 2012 mit hohen 95-97 Punkten. Vielleicht in einem oder zwei Jahren dann doch 98 oder 99. Der Preis beträgt ca. € 320,- pro Flasche. Lafite Rothschild, ebenfalls unter den Top 5 kostet € 450,-.

Wenn ich auf der Website von Ungerweine nachschaue, dann ist keine Lafite für unter € 600,- in der 0,75er zu kriegen. Da ist vielleicht auch Steigerungspotenzial vorhanden. Egal – was ich eigentlich wollte, ist die Übersicht der Bewertungen und der Subskriptionspreise für 2012. Die Bewertungen René Gabriel, Wine Spectator und Falstaff gibt es auf Wein&Co.

Gesucht: Gesammelte Parker-Bewertungen für 2012

Die Bewertungen von Parker hab ich noch nicht gesammelt gefunden – nur die Top 30, ebenfalls bei Wein&Co.

Vielleicht findet sich jemand, der eine gesammelte 2012 Paker Bewertung postet. Das wäre toll!

Übrigens: mein Preis-Bewertungs-Favorit: Gazin und Rauzan-Segla. Unter € 50,- p.Fl., günstiger als so mancher Österreicher.

Lob an die Weinberichterstattung in der NZZ – Danke Peter Keller

Viele Medien im deutschsprachigen Raum haben das Thema Wein für sich entdeckt.

Wein als Randthema in den Printmedien

In den Printtiteln werden die Weinthemen in der Regel in den Ressorts Genuss, Essen & Trinken, Lifestyle und in Hochglanzbeilagen beleuchtet –  von mehr oder weniger guten Journalisten wird darüber berichtet. Wein ist sicher ein sehr subjektives Thema und eine allumfassende Berichterstattung ist für eine Tages- oder Wochenzeitung unmöglich. Selbst Magazine wie Wine Spectator oder Falstaff tun sich in der Abdeckung der Vielzahl von Themen schwer.

Wein-Blog der NZZ

Heute bin ich auf einen sehr interessanten Channel der Neuen Zürcher Zeitung gestoßen. Was mir dort im Blog mit dem Namen ‚Vinotalk‘ besonders gut gefällt, ist die Auswahl der Themen: „Hat die Höhenlage Einfluss auf die Weinlagerung?“ oder „Überalterten Wein zurückgeben im Restaurant?“ taucht in der Rubrik ‚Frage der Woche‘ auf und es sind etliche interessante und ungewöhnliche Fragen dabei. Zusätzlich wird immer ein Wein der Woche präsentiert. Praktische Tipps sind oft nützlicher als philosophische Kommentare zum Rebensaft.

Vinotalk – ehemals Wein-Keller

Alles sehr schön geschrieben, eine gute Auswahl an Themen und interessante Hintergründe bilden einen tollen Mix für Weinfans wie mich. Es ist nicht überladen und nicht zu lange – einfach perfekt. Der Wein-Blog war früher ein eigenes Ressort und trug den Namen „Wein-Keller“. Der Titel beinhaltet auch ein nettes Wortspiel, da Peter Keller der Autor der Weinartikel ist.

Danke, Herr Keller, für Ihre Artikel zum Thema Wein!

Links zu einigen guten Artikeln von Vinotalk:
Klassiker aus der Toskana
Woher kommt die Sorte Completer?

Burgenland und Weißwein – Die Kombi gehört beworben!

„Im Burgenland gibt es nur Rotweine. Die Weißen wenn, dann als Beerenauslese oder TBA.“ Mit diesem Argument bin ich in meinem Bekanntenkreis immer wieder konfrontiert. Keine Ahnung, woher das eigentlich kommt. Waren früher die Weißen rund um den Neusiedlersee wirklich so schlecht?

Gelungener Chardonnay aus dem Burgenland

Bei der heutigen Qualität kann ich mir das nicht vorstellen. Letztens berichtete ich von einem sehr gelungenen Chardonnay aus dem Burgenland und das zu einem vernünftigen Preis. Chardonnay S von Feiler Artinger für € 12,- ein Preis-Leistungs-Hammer im Vergleich zu den Steirern. Spannend war, dass mein Gegenüber – Burgenländerin – meinte: „Die Weißweine aus dem Burgenland kannst sowieso vergessen.“ Natürlich hat sie sich dadurch als Weinbanause geoutet.

Das Image ist ungerechtfertigt

Das Burgenland hat großartige Weißweine! Im Topsegment die Favoriten Chardonnay Tiglat von Velich oder Gloria von Kollwentz. Die Weißburgunder vom Weingut Prieler sind ebenfalls super und das Jahr für Jahr. Ich könnte die Liste jetzt noch beliebig weiterführen.

Hohes Potential ist vorhanden

Ich denke, da gehört dringend was getan. Die Bevölkerung muss aufgeklärt werden. Die Weißen aus dem Burgenland haben Potenzial und nicht nur die Burgundersorten. Auch ein Grüner Veltliner wird im Burgenland gut. Da verstehe ich gut den Unmut von Bernhard Fiedler, der einen sehr netten Artikel über einen Zwischenfall bei einer Weinverkostung schreibt. Ich musste da an meine Bekannte denken.

Warum ist das Image der burgenländischen Weißweine so schlecht?

Jetzt fragt sich, woher das kommt. Ins Weinviertel sind die Wiener früher auch nur gefahren, um kistenweise Doppler zu holen. Dort hat sich das Image auch gewandelt. Hat jemand eine gute Erklärung? Freue mich über Kommentare zum Thema ‚Weißweine im Burgenland‘. Will mir jemand was zum verkosten senden? Gerne! 🙂

Geheimtipp Subskription 2012 gesucht – Preise 2012 im Sinkflug?

Heute ist mir aufgefallen, dass die Subskription 2012 bereits losgegangen ist. Einige Webseiten deutscher Weinhändler bieten die ersten Weine bereits feil. Jetzt kann ich mich nicht mehr so genau an die Preise 2011 erinnern. Aufgefallen ist mir allerdings, dass die Preise von Lynch Bages heuer anscheinend weiter günstiger geworden sind oder ich hab schlecht gekauft.

Preise für Subskriptionen in den letzten Jahren

Letztes Jahr, also den Jahrgang 2011, habe ich die 6er Kiste um ca. € 540 erstanden, aktuell die 6er im Jahr 2012 nur noch knapp um € 460,-. Das sind zirka 15% Preisreduktion. Der 2010er Jahrgang ist im Moment nicht für unter € 100,- zu kaufen. Eher bei € 120,-. Allerdings mit 96 Parker Punkten ist das wohl gerechtfertigt.

Château Mouton Rothschild Subskription

Die Mouton Rothschild kostet in der Sub für 2012 ca. € 280,- pro Flasche. Da haben wir auch schon deutlich teurere gesehen. 2010 mit dem doppelten Preis und 2011 bei knapp über € 330,-.

2010 als Ausnahmejahrgang

Das sind jetzt nur zwei Beispiele von Top-Weinen. Bei Lafite und Cheval Blanc ist es ähnlich. Natürlich ist der Vergleich mit 2010 de facto nicht zulässig, weil 2010 ein Ausnahmejahrgang war.

Preis-Leistungs-Sieger Subskription 2012

Eigentlich wollte ich hier aber einen kleinen Aufruf nach Preis-Leistungs-Siegern für die Subskription 2012 starten. Bei den meisten Weinhändlern bekomme ich keine neutrale Bewertung, denn die möchten verkaufen. Meine Kurzrecherche scheint einen Preistrend nach unten zu zeigen. Was verständlich ist. In einem mäßigen Jahrgang wird es ordentliche Weine wohl auch unter € 50,- pro Flasche geben. Das wäre doch gelacht?!

Tipps jederzeit willkommen!

Welches Château hat die meisten Google Einträge

Heute bei meiner Suche nach einem Bericht über das Château Latour ist mir aufgefallen, dass die französischen Weine besonders viele Erwähnungen in der Suchmaschine Google erhalten.

Artikelserie über die berühmtesten Weingüter Frankreichs

Daher habe ich die Premiers Grands Crus Classés Weingüter auf Google gesucht, sowie einige andere berühmte Weingüter, die zumindest einmal 100 Parker Punkte erreichen konnten. Beginnen werde ich in Frankreich und daraus eine Artikelserie machen. Vielleicht vergleiche ich dann irgendwann auch noch die Preise dieser Weine.

Übrigens: Die Phrase Premiers Grands Crus Classés kommt 356.000 mal vor – also ungefähr so oft wie der Jahresertrag in Flaschen jedes dieser Châteaux. Aber das ist sicher nur ein Zufall.

Google-Treffer für die verschiedenen Châteaux

Château Margaux ergibt 1.670.000 Treffer
Château Latour ergibt 1.560.000 Treffer
Château Lafite ergibt 1.351.000 Treffer
Château Mouton Rothschild ergibt 997.000 Treffer
Château D’Yquem ergibt 871.000 Treffer
Château Haut-Brion ergibt 838.000 Treffer
Château Cheval Blanc ergibt 800.000 Treffer

Google-Sieger ist Margaux mit fast 10% Abstand. Bei den Preisen ist es sicherlich im Schnitt Lafite Rothschild.

Wenn jemand ein Weingut findet, das mehr Einträge als Margaux hat, dann freue ich mich über einen Blogkommentar. Danke.

Meinl am Graben – ein toller Abend mit Weinbegleitung

Wir konnten unlängst beim Meinl am Graben ein fünfgängiges Menü mit Weinbegleitung genießen. Es war ein tolles kulinarisches Erlebnis – wenn auch mit kleinen Schwächen, die vor allem im Umgang mit den grundsätzlich großartig gewählten Weinen lagen.

Gemischter Satz 2008 vom Weingut Edlmoser

Zur Vorspeise, Gänseleber mit Valrhona-Schokolade, wurde ein – halbtrockener – Gemischter Satz 2008 vom Weingut Edlmoser aus Wien gereicht, die Paarung war sehr gelungen. Es handelte sich weniger um einen typischen Gemischten Satz, vielmehr schmeckte der Wein sehr gereift, satt und hatte die nötige Süße, um mit der kräftigen Gänseleber mitzuhalten. In der Nase erinnerte mich der Wein eher an einen Sauvignon Blanc mit deutlichen Noten von Stachelbeeren. Jedenfalls kein leichter Sommerwein, sondern mit einer gewissen Wucht (13,5 vol. Alk.), aber dennoch sehr rund.

Riesling Loibenberg 2011 vom Weingut Pichler-Krutzler

Weiter ging es mit einem Riesling Loibenberg 2011 vom Weingut Pichler-Krutzler aus der Wachau, der zum Kaninchenfilet mit Navetten und Morcheln offeriert wurde. Auch hier war die Paarung harmonisch. Überraschenderweise passte der doch frischere Riesling auch gut als Nachfolger des Gemischten Satzes. Der Preis im Handel von fast € 30,- ist meiner Meinung nach überzogen. Die 92 Falstaff Punkte sind gerechtfertigt, mehr allerdings nicht.

Opus Eximium 2010 vom Weingut Gesellmann

Der Hauptgang war ein Lamm in zwei Gängen und damit ging es zum Rotwein: Als erstes ein Opus Eximium 2010 vom Weingut Gesellmann – ein Cuvée aus Blaufränkisch, St. Laurent und Zweigelt und bekanntermaßen ein durchaus solider Wein.

Hier leider der große Faux-Pas: Der Wein war viel zu warm – nicht nur um ein zwei Grad, denn die Temperatur des Weins lag sicher über 20 Grad. Dadurch war der Opus zwar in der Nase sehr schön, auch mit grasigen Noten, die Temperatur machte das Trinkerlebnis aber leider etwas zunichte. Der Jahrgang 2010 ist meiner Meinung nach auch zu jung. Der Wein verträgt sicher noch 10 Jahre.

Nach einem Hinweis an das Service wurde mit einer aufrichtigen Entschuldigung – und hier grundsätzlich überhaupt ein Kompliment an das Service – für den nächsten Gang etwas ganz Besonderes versprochen.

Cabernet Sauvignon 2006 vom Weingut Kollwentz

Zum Lammfilet kam dann auch ein Cabernet Sauvignon 2006 vom Weingut Kollwentz. Ein Traumwein aus einem Spitzenjahrgang und auch wirklich großartig. Allerdings war auch dieser noch eine Spur zu warm.

Rotweine richtig temperieren

Es fällt in letzter Zeit immer wieder auf, dass selbst in Wiener Spitzenrestaurants „vergessen“ wird, Rotweine zu temperieren – das ist ein Ärgernis und nicht nachvollziehbar. Jeder Sommelier oder gut ausgebildete Kellner sollte wissen, dass Rotweine nicht bei (heutiger) Zimmertemperatur getrunken werden. Hier müssen viele Restaurants an sich arbeiten oder bei den Weinklimaschränken aufrüsten.

Das passiert aber nicht nur in Wien. Eine Woche zuvor ist uns das auch in Dublin im Restaurant Chapert One passiert. Ein schöner Franzose aus dem Jahr 2001 kam mit 25 Grad temperiert und das Restaurant hat immerhin einen Michelin Stern.

Rheinriesling 2009 vom Weingutt Ott

Zum Abschluss – Grießschmarrn mit Chili-Erdbeereis – wieder zurück zum Weißen: Ein Rheinriesling 2009 vom Weingut Ott. In der Nase sehr mineralisch – erinnert mich an ein Großes Gewächs aus Deutschland. Tolle Frucht und Reife, fast wie ein Süßwein – mit fast 35 Gramm Restzucker – das sollten wir Österreicher öfters probieren. Auch hier die Paarung wieder sehr gelungen. Wie im übrigen auch bei den beiden Rotweinen. Selbst Captain Cork schwärmt von diesem Wein – ich verstehe warum. € 28,- sind gut investiert.

Insgesamt ein schönes Menü und eine wirklich feine Weinauswahl.

Romanée Conti: eine Klasse für sich – in jeder Hinsicht

Im französischen Burgund, in der Gemeinde Vosne-Romanée an der Côte-d’Or liegt die Weinlage Romanée-Conti. Sie ist eingestuft als Grand Cru (franz. „Großes Gewächs“, beste Klassifikationsstufe) und befindet sich auf einer 1,8 Hektar großen Fläche. Die Weinlage produziert ausschließlich Rotwein – und das in einer Spitzenqualität. Eigentümer der Weinlage ist die Familie de Villaine, Kellermeister ist Bernard Noblet.

Die Domaine de la Romanée-Conti ist das populärste Weingut Burgunds und wohl eines der besten weltweit.

Geschichte des Romanée-Conti

Nachdem im Jahr 1131 der Herzog von Burgund, Hugo II., den Mönchen des Klosters Saint-Vivant die Territorien des heutigen Vosne-Romanée vermachte, entschlossen sich diese, Weinberge auf dem gewonnen Gebiet anzulegen. 1232 kam der Weinberg Cloux de Saint-Vivant als weiteres Geschenk hinzu.

Die Parzelle Le Cloux des cinq Journaux wurde 1584 an Daniel Cousin abgetreten und stellt die Keimzelle der Weinlage Romanée-Conti dar. Während der Französischen Revolution wurden die Weinberge zu Nationalgütern erklärt. Im Jahre 1936 erlangte Romanée-Conti die Klassifikation Grand Cru.

Lagen und Informatives zum Weingut

Der gesamte Besitz der Weinlage verteilt sich auf rund 25 Hektar. Dies teilt sich auf in die Romanée-Conti (1,8 Hektar), La Tâche (6 Hektar), Richebourg (3,5 Hektar), Romanée-Saint-Vivant (5 Hektar), Èchezeaux und Grand Èchezeaux (zusammen 8 Hektar). Ein einziges Weinprodukt wird nicht als Grand Cru klassifiziert und gilt selbst unter Experten als unbekannt: Vosne-Romanée Premier Cru Cuvée Duvault-Blochet.

Circa 7.500 Kisten Wein im Jahr werden produziert. Ungefähr drei Rebstöcke benötigt man für die Herstellung einer Flasche. Das hohe Alter der Rebstöcke sowie deren dichte Bepflanzung auf den Weinbergen sind für die Qualität des Weins entscheidend.

Empfohlene Weine – eine Auflistung

• 2007; Grand Èchezeaux 2007
• 1990; La Tâche 1990
• 1988; Romanée-Saint-Vivant 1988
• 1972; Montrachet 1972
• 1969; La Tâche 1969 – Magnum

„Wann immer ich einen Romanée-Conti rieche oder schmecke, denke ich darüber nach, was für ein Wunder des Lebens es doch ist, dass an einem sanften Hang gewachsene Trauben in der Lage sind, einen Wein mit solch einem unglaublichen und einzigartigen, komplexen und delikaten Wohlgeruch hervorzubringen.“ –Michael Broadbent

Weinankauf Romanée Conti

Möchten Sie Romanée Conti privat verkaufen? Haben Sie Weine von DRC (Domaine de Romanée Conti) im Weinkeller liegen und würden diese Weine gerne in Bargeld umwandeln? Egal ob La Tâche, Romanée Conti, Èchezeaux, Montrachet, Romanée-Saint Vivant oder Grand Èchezeaux melden Sie sich bei mir: Details unter: Weinankauf Romanée Conti